Familiengeschichte

Stammvater der Familie ist Nikolaus Boetticher (um 1650 - 1692). Von ihm ist bekannt, dass er in Erfurt das Gymnasium besuchte und Theologie studierte, bevor er ins damalige Herzogtum Kurland auswanderte und Pastor in Blieden (heute: Blidene in Lettland) wurde. Sein Sohn Christophorus (1686 - 1745) war Pastor in Ober- und Nieder-Bartau (heute: Barta und Nica in Lettland).

Auf diesen gehen im Weiteren die ältere und die jüngere Linie der Familie zurück: Die Nachfahren der älteren oder Goldinger Linie (benannt nach Goldingen in Kurland, heute Kuldiga in Lettland) sind im Magistrat von Goldingen, später von Riga nachzuweisen und lebten als Kaufleute und Gutsbesitzer in Kurland. Die Nachfahren der jüngeren oder Tuckumer Linie (benannt nach Tuckum in Kurland, heute Tukums in Lettland) traten als Juristen und als kaiserliche russische Offiziere hervor.

1842, 1844 und 1846 wurde die Familie durch den russischen Dirigierenden Senat als altadelig anerkannt, 1863 erfolgte auf Verfügung des Senats ihr Eintrag in das Geschlechtsbuch des nicht immatrikulierten Adels des Gouvernements Kurland. 1882 wurden Rudolph mit dem Gut Kuckschen (heute: Kukšas), 1909 Hermann mit dem Gut Groß-Spirgen (heute: Spirgus) in die kurländische Adelsmatrikel aufgenommen.

Nach dem Ersten Weltkrieg blieb die Familie zum größeren Teil im neu entstandenen Staat Lettland beheimatet und gehörte zur dortigen deutsch-baltischen Minderheit. 1939 wurden die meisten der Verwandten nach Polen umgesiedelt. Nach der Flucht 1945 gelangten fast alle in den westlichen Teil Deutschlands.